Teil 2: „Eine Polizistin zeigt Herz – die wahren Hintergründe“
Diese Szene wurde komplett missverstanden. Mehr dazu im Artikel. (Satirische Gedanken zu einer neuen politischen Strömung in unserer politischen und gesellschaftlichen Mitte)
20.03.2021: In Kassel treffen sich Querdenker* aus ganz Deutschland, um gegen die zur Bekämpfung der Pandemie alternativlosen Maßnahmen zu demonstrieren. Zum Schutz der friedlichen Kasseler Bürger waren dort Polizeibeamte eingesetzt. Hier kam es zu einer denkwürdigen und schicksalhaften Begegnung zwischen einer offensichtlichen Demoteilnehmerin und einer Polizistin. Die Beiden haben Blickkontakt und die Polizistin formt mit ihren Fingern ein Herz.
Das Bild machte sofort in den alternativen Medien die Runde und die Querdenker* feierten sich schon als den moralischen Sieger dieser Demonstration.
Es gab sogar verschiedene Stimmen, die den Friedensnobelpreis für die beiden Damen fordern.
In den Mainstream-Medien und von offizieller Seite war man bestürzt und verwirrt. Klarheit schaffte dann sehr schnell ein Tweet von Bodo Ramelow, dem Ministerpräsidenten von Thüringen. Er brachte sehr glaubhaft seine echte Bestürzung zum Ausdruck und analysierte die Situation auf den ersten Blick sehr treffend.
Zwischendrin ein kleiner Schwenk zum Thema dieser Serie: „Das neue Rechts“
Egal, wie harmlos diese Demonstrantin auch aussieht, so ist sie doch eindeutig dieser Gruppierung zuzurechnen. Dadurch, dass sie an dieser Querdenker*-Demonstration teilnimmt, kann ihre Zuordnung zur rechtsextremen Szene ohne weitere Bedenken vorgenommen werden. Seit Jahren ist klar, dass jede Person in Deutschland mit kritischen Meinungen in Regierungsfragen zwingend zumindest rechtsextremistisches Gedankengut unterstellt werden muss. Die Schlüssigkeit der Argumentation der Kritiker darf hierbei keine Rolle spielen und darf auch niemals hinterfragt werden. Hier in diesem Fall werden sogar die Gefühle zu unseren Kindern instrumentalisiert (siehe das Plakat), um eine Rechtfertigung zum Kampf gegen die gefährlichste Pandemie aller Zeiten zu finden.
So gut dieser Tweet auch gemeint war, muss man Hr. Ramelow leider mitteilen, dass er mit seiner Interpretation der Situation komplett daneben liegt.
Analysieren wir doch mal das Foto:
Die beiden Frauen haben Blickkontakt, die Demonstrantin lächelt. Ein Lächeln wirkt immer friedlich, es wird sogar behauptet, dass es der kürzeste Weg zwischen zwei Menschen ist. Hier scheint es sich jedoch offensichtlich um ein Ablenkungsmanöver zu handeln. Die Demonstrantin konnte so unbemerkt die Distanz verkürzen und griff mit ihrer linken Hand zur rechten Hüfte der Polizistin. Die Beamtin hat ihren Oberkörper zurückgeneigt, kann jedoch nicht nach hinten ausweichen, da sich der Streifenwagen dort befindet. Also formt sie als Abwehrbewegung mit den Händen ein Herz, ähnlich wie man mit den Fingern ein Kreuz formt, um Vampire abzuwehren. Durch diese schnelle, gewaltfreie und bedachte Reaktion konnte die Beamtin schließlich verhindern, dass die Demonstrantin mit ihrem Angriff Erfolg haben konnte. Die Aggressorin konnte sich anschließend ungehindert entfernen.
Da die Vorgesetzten der Polizistin das Bild genauso fehlinterpretierten wie Hr. Ramelow, wurde natürlich sofort ein Disziplinarverfahren eingeleitet. Die Beamtin konnte jedoch glaubhaft darstellen, dass dieses mit den Fingern geformte Herz keinesfalls eine Sympathie-Kundgebung darstellte.
Genau genommen hat die Polizistin hier einen Orden verdient. Durch diese wohl bedachte Reaktion auf diesen Angriff hat sie Schlimmeres sehr souverän verhindert. Da die sozialen Medien seit Beginn der Coronakrise und den damit verbundenen Demonstrationen mit Bildern von aus dem Kontext gerissenen oberflächlich betrachtet überzogenen Polizeimaßnahmen überflutet wurden, war dies ein genialer Schachzug, um zumindest den Anschein von Friedfertigkeit zu wahren.
Ein Kommentar von Polizisten für Aufklärung e. V.
Querdenker*: Querdenker dient hier wie inzwischen allgemein üblich als Überbegriff für alle Personen, die kritisch die Corona-Maßnahmen hinterfragen und dies auch kundtun, egal, welcher Gruppierung sie tatsächlich angehören.
PS: Sollten sie Spuren von Ironie in diesem Text entdecken, dann könnten sie damit durchaus recht haben.