Operative Hektik ersetzt geistige Windstille

Dieses Sprichwort aus den 70ern sorgt immer wieder für Lacher. Um zu erkennen, wie aktuell dieses „Prinzip“ ist, sollte man sich die Aussage hinter dem Sprichwort mal ver“gegenwärtigen“. Denn kaum ein Satz wurde die letzten Jahre so gelebt wie dieser.

Wie? Was? Wieso? So ein Blödsinn!, höre ich viele Leute jetzt förmlich sagen.

Immer, wenn man nicht weiß, was zu tun ist, um ein (echtes oder eingebildetes) Problem zu lösen, und dann aus blindem Aktionismus irgendwas gemacht wurde, nur damit etwas unternommen wurde, ist dieses Sprichwort zutreffend. Man stürzt sich somit in eine „operative Hektik“, um seine „geistige Windstille“ zu verbergen. Letztendlich hat man dann das gute Gefühl, etwas unternommen zu haben und kann beruhigt schlafen gehen. Dass nichts damit bewirkt wurde, spielt in dieser Phase dann keine Rolle mehr.

Wie wäre es denn mit ein paar Beispielen:

  • Montagsspaziergänge:

Bei den Montagsspaziergängen waren sich alle Sicherheitsbehörden einig: Sie müssen unbedingt unterbunden werden, weil….äh ja, warum eigentlich? Böse Zungen behaupten, dass es um die Beschneidung der Meinungsfreiheit ging, aber dies konnten die Sicherheitsbehörden Gott sei Dank entkräften. Es ging ausschließlich um Gesundheitsbelange, auch wenn es noch nie ein Spreaderereignis in Zusammenhang mit einer Veranstaltung unter freiem Himmel gab. Schließlich kann ja immer etwas sein, auch wenn nie was war!?! Die „operative Hektik“ ging hier so weit, dass die Anwendung von Zwangsmaßnahmen in Form von körperlicher Gewalt für zulässig erklärt wurde. Wie hier die Verhältnismäßigkeit – der angerichtete Schaden ist weit geringer als der Nutzen – gewahrt wurde, wenn Personen körperlich misshandelt (Schmerzen) oder an der Gesundheit geschädigt (Verletzungen) wurden, damit man sich mit einer Wahrscheinlichkeit von eigentlich 0 nicht mit einer Krankheit ansteckt, muss zwar noch genau erklärt werden, wird aber bestimmt nachgereicht.

  • Krieg in der Ukraine:

(Auf Schuld, Ursachen des Konfliktes oder Bewertung der direkten Kriegsteilnehmer wird hier bewusst nicht eingegangen)

„Frieden schaffen mit Waffen“ scheint hier der Slogan zu sein. Dass dieses Konzept – zu Ende gedacht – keine Aussicht auf Erfolg hat, braucht nicht explizit erwähnt zu werden. Und dass der mögliche Frieden aus solchem Handeln nur die „Ruhe nach dem Sturm“ sein kann, ist eigentlich auch klar. Trotzdem wird diese Strategie weiter betrieben.

  • Lockdown-Maßnahmen:

Von Anfang war klar, dass der Einzelhandel, der Breitensport und die Gastronomie nichts mit der Verbreitung dieser Krankheit zu tun hat. In Schweden wurde diese Erkenntnis konsequent umgesetzt und die o. g. Örtlichkeiten blieben geöffnet, bzw. o. g. Aktivitäten wurden gestattet (bis auf wenige Einzelfälle). Das Ergebnis spricht für sich: Schweden steht gesundheitlich (jawohl, auch gesundheitlich: die allgemeine Sterblichkeit in den Jahren 2020 und 2021 ist dort  erheblich niedriger als hierzulande), sozial und wirtschaftlich sehr viel besser da als wir.

Entgegen wissenschaftlichen Erkenntnissen, die das RKI und sogar die WHO veröffentlicht haben, wurden mehrere Lockdowns durchgeführt, die viele Menschen in den Ruin und in die soziale Isolation getrieben haben. Und wenn man nachfragte, wurde gesagt, es schade doch nichts. Dies ist leider mit „geistiger Windstille“ nicht zu entschuldigen, würde jedoch einen Erklärungsansatz ergeben.

Dies ist eine beispielhafte Aufzählung und ist nicht als abschließend anzusehen. Möge sich doch bitte jeder eigene Gedanken darüber machen, wie dieses „Prinzip“ auch noch auf andere Themen (z.B. Klima-Politik, allgemeine Pandemie-Maßnahmen-Politik, Migrations-Politik, Maßnahmen der Sicherheitsbehörden bei Demonstrationen, Impfung und viele mehr) passt. Sehr hilfreich ist hierbei, eine Schaden-Nutzen-Analyse zu betreiben, also die Verhältnismäßigkeit zu prüfen.

Ein Kommentar von Polizisten für Aufklärung